Flüssiges Gold: Wissenswertes rund um hochwertige Honige

Imkereibedarf Muhr
2022-11-15 13:45:00 / Wissenswertes / Kommentare 0
Flüssiges Gold: Wissenswertes rund um hochwertige Honige - Honig von Muhr - Wissenswertes rund um den Honig

HonigherstellungDer Beiname „flüssiges Gold“ für Honig leitet sich aus zwei Faktoren ab. Wer der Wortherkunft auf den Grund geht, landet bei der indogermanischen Vokabel für „goldfarben“. Gleichzeitig wird der Honig wegen seines hohen Zuckergehalts schon seit vielen Jahrtausenden als natürliches Süßungsmittel sehr geschätzt.

Bereits die Steinzeitmenschen wussten, dass der Wildbienenhonig ein wichtiger Energielieferant ist, den auch viele Tiere lieben. Nicht umsonst kam der Wildbienenhonig in einigen Regionen der Welt als Köder bei der Jagd zum Einsatz.

 

Es erfordert viel Fleiß, guten Honig herzustellen

Der volkstümliche Ausdruck „fleißiges Bienchen“ wird als Bezeichnung für besonders arbeitssame und produktive Menschen verwendet. In den Grundschulen wurde überdurchschnittlich gutes Engagement mit einem „Bienchen-Stempel“ belohnt.

Diese Vergleiche sind sehr treffend, denn es ist die Arbeit von mehreren Tausend Bienen notwendig, um ein Glas hochwertigen regionalen Honig herzustellen. Aber mit dem fleißigen Sammeln und Deponieren von Nektar ist es nicht getan. In deutschem Honig steckt auch die unermüdliche Arbeit der Imker/-innen bei der Betreuung und Pflege ihrer Bienenvölker sowie der dazugehörigen Bienenkästen und Bienenwagen.

Allein an der Produktion von naturbelassenem deutschem Honig sind bundesweit mehr als 127.000 Imkerinnen und Imker beteiligt. Der Deutsche Imkerbund gibt an, dass sie aktuell rund 850.000 Bienenvölker betreuen.

Klimawandel erhöht den Aufwand für die Produktion von Bio Honig

NektarManche schimpfen beim Einkauf im Geschäft vor Ort oder beim Online-Kauf von Bio Honig über die Preise schimpft. Doch wer das tut, sollte bedenken, dass sich der Klimawandel sehr deutlich auf die Bienen und die Tätigkeit der Imker/-innen auswirkt.

Das „flüssige Gold“ enthält (abhängig von der jeweiligen Sorte) zwischen 13 und 18 Prozent Wasser. Es stammt vom Nektar der Pflanzen, denen die fleißigen Bienchen beim Sammeln einen Besuch abstatten.

Der Klimawandel sorgt auch in Deutschland für die Ausprägung von Dürrephasen. Durch den Feuchtigkeitsmangel können die Pflanzen weniger Nektar bereitstellen. Die globale Erwärmung bedingt eine frühere Blütezeit der Pflanzen.

Oft haben die Bienenvölker sich dann noch nicht ausreichend entwickelt, um ihre Sammeltouren zu starten. Das heißt, es wird in einigen Gegenden immer aufwändiger, regionalen Honig herzustellen.

Warum gilt Bio Honig als beliebtes Nahrungsmittel?

Honig fürs MüsliHonig bringt einen Brennwert von durchschnittlich rund 300 kcal pro 100 Gramm mit. Außerdem ist er ein Lieferant für Vitamine und Mineralien. Vor allem die B-Vitamine sind gut vertreten. Honig enthält zudem beispielsweise Calcium, Natrium, Zink sowie Eisen und Magnesium.

Für seine Beliebtheit auf der täglichen Speisekarte sorgen die vielseitige Verwendbarkeit und der angenehme Geschmack. Mögen Kinder ihren Tee oder ihre Milch nicht trinken, ist die Zugabe von etwas Bio Honig eine gute Idee.

Wegen des hohen Zuckergehalts des Süßungsmittels von „Mutter Natur“ werden diese Getränke sehr schnell zum Liebling der Kinder. Aber auch bei der Zubereitung von Pudding, Joghurt, Quark oder Müsli sowie beim Backen ist naturbelassener Honig eine beliebte Zutat, die das Verwenden von Industriezucker erspart.

Woher bekommen die Honigsorten ihren einzigartigen Geschmack?

Über den Geschmack entscheiden die Pflanzenarten, von denen der im Bio Honig enthaltene Nektar überwiegend stammt. Kein Honig enthält ausschließlich Nektar von einer einzigen Pflanzenart, denn die Bienen sind in der freien Natur unterwegs.

Die Imker/-innen können ihnen nicht vorschreiben, welche Pflanzen sie bei ihren Sammelflügen ansteuern. Dafür müssten sie ihre Bienenstöcke in riesigen Gewächshäusern postieren, was aber in der Praxis nicht geschieht, weil es einen unvertretbar hohen Aufwand bedeuten würde.

Dabei würde das „flüssige Gold“ so teuer, dass sich nicht mehr jedermann einen Online-Kauf oder Kauf im niedergelassenen Geschäft leisten könnte. Das wäre angesichts der allgemeinen Beliebtheit von regionalem und deutschem Honig fatal. Hochwertige Honige müssen bezahlbar bleiben, denn sie gehören zu den von „Mutter Natur“ mit der Hilfe der Imker/-innen bereitgestellten Grundnahrungsmitteln.

Welche Sorten Bio Honig - naturbelassen - gibt es?

Bio HonigsortenIn der Regel leiten sich die Bezeichnungen aus den überwiegend enthaltenen Nektarsorten ab. Die meisten Honigarten fallen unter den Oberbegriff Blütenhonige. Typische Beispiele aus unserem Sortiment für den Online-Kauf sind Rapshonige, Lindenblütenhonig, Akazienhonig und Kornblumenhonig.

Auch der Heidehonig gehört zur Gattung Blütenhonig. Er enthält den Nektar der typischen Heidepflanzen. Dazu zählen in Deutschland unter anderem die Rosmarinheide, die Besenheide, Winterlieb, die Krähenbeeren, die Gämsheide, das Moosauge, die Moosheiden und die Rhododendren.

Wer regionalen Honig sucht, trifft auf alternative Bezeichnungen. Ein Beispiel ist der Arberlandhonig. Dafür sammeln die Bienen den Nektar in der Region rund um den Großen und Kleinen Arber in Bayern.

Das heißt, hier sind hauptsächlich Nektare von Pflanzen enthalten, die auf Höhen von mehr als 1.000 Metern über dem Meeresspiegel in einem Naturschutzgebiet gedeihen. Den Schwerpunkt bilden dabei die Latschengebüsche, zu denen auch die Bergkiefer gehört.

Was bestimmt die Konsistenz und Farbe von Bio Honig?

Die Konsistenz von naturbelassenem Honig hängt davon ab, wie schnell der darin enthaltene Zucker zum Auskristallisieren neigt. Traubenzucker kristallisiert wesentlich schneller als Fruchtzucker. Das heißt, dass Honigsorten mit einem hohen Traubenzuckeranteil eher eine cremige Konsistenz haben.

Zu diesen Arten gehört beispielsweise der Rapshonig. Ist dagegen der Fruchtzuckeranteil hoch, ist der Bio Honig meistens flüssig und nahezu durchsichtig. Gute Beispiele dafür sind die Waldhonige, zu denen auch unser beliebter Tannenhonig gehört.

Hochwertige Honige unterscheiden sich außerdem durch die Färbung. Verantwortlich dafür sind die darin enthaltenen Pollenanteile. Am ehesten wird der Bezeichnung „flüssiges Gold“ der Lavendelhonig gerecht, denn er präsentiert sich in Goldgelb. Heidehonig fügt dem Goldgelb einen bräunlichen oder rötlichen Schimmer hinzu.

Edelkastanienhonig präsentiert sich in der Farbe der Früchte der Bäume, bringt also eine braune Färbung mit. Löwenzahnhonig und Rapshonig sind an der hellgelben Färbung zu erkennen. Der cremige Sonnenblumenhonig weist Farbnuancen zwischen Orangegelb und einem hellen Gelb auf. 

Honiggewinnung: Welche Verfahren sind üblich?

HonigschleuderBei unserem regionalen Honig handelt es sich durchweg um ein Produkt von Imkereien. Das heißt, er stammt von Bienenstöcken, die eine intensive und fachkundige Pflege und Betreuung genießen. Die Gewinnung des Honigs erfolgt mehrheitlich durch das Schleudern der Waben bei Zimmertemperatur. Weil dabei keine gezielte Wärmezufuhr erfolgt, wird dieses Verfahren im Volksmund häufig fälschlicherweise als Kaltschleudern bezeichnet.

Bei der Gewinnung von Heidehonig können zwei Verfahren zum Einsatz kommen. Er lässt sich ebenfalls in einer Zentrifuge herausschleudern. Das ist bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad Celsius möglich.

Zur Steigerung der Effizienz werden die Waben mit erwärmten Metallstiften angestochen. Alternativ steht das Verfahren der Spindelpressung zur Wahl, dass den Heidehonig mit dem Aufbau von Druck aus den Waben presst.

Deklarierung von deutschem Honig: Was ist wissenswert?

In der Hautsache geht es hier um die Fragen, ob deutscher Honig Teile von gentechnisch veränderten Pflanzen enthalten darf und ab wann eine Deklarierungspflicht greift. Verbindliche Auskünfte dazu liefert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Danach darf der „Anteil zugelassener gentechnisch veränderter Bestandteile 9 Gramm pro Kilogramm“ nicht überschreiten, wenn die Deklarierungspflicht nicht greifen soll.

Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass in deutschem Honig solche Bestandteile enthalten sind. Der Grund dafür ist, dass Deutschland bisher keine Ausnahmegenehmigungen für den kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen erteilt hat. Stattdessen wurde von der Möglichkeit der Verhängung eines nationalen Anbauverbots nach der EU-Richtlinie 2001/18/EG Gebrauch gemacht. In den Grenzregionen achten die Imker/-innen außerdem sehr konsequent darauf, ihre Bienenstöcke mit großen Abständen von ausländischen Anbauflächen mit gentechnisch veränderten Pflanzen zu platzieren.

Weitere wissenswerte Regelungen finden sich in der seit 1977 geltenden und mehrfach angepassten Honigverordnung. Sie enthält de facto ein „Reinheitsgebot“ durch das Verbot des Hinzufügens von Zusatzstoffen. Das heißt, jeder in Deutschland verkaufte Honig muss zwangsläufig naturbelassen sein.

Zahlen & Fakten rund um Honig

Die Honigausbeute der Imkereien in Deutschland bewegt sich zwischen 25.000 und 30.000 Tonnen pro Jahr. Damit kann die Bundesrepublik den Gesamtbedarf zu etwa einem Drittel mit regionalem Honig aus dem eigenen Land abdecken.

Der jährliche Gesamtbedarf der Haushalte liegt bei rund 84.000 Tonnen, was einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von einem Kilogramm bedeutet. Hinzu kommt der Verbrauch in der Lebensmittelindustrie. Die Importe stammen aus rund 60 Ländern der Welt.

So kommt beispielsweise ein Großteil des importierten Sonnenblumenhonigs aus der Ukraine. Darüber hinaus spielen bei den Importen besondere Honigarten eine große Rolle. Dazu gehören unter anderem der Manuka-Honig aus Neuseeland, der Orangenblütenhonig aus Spanien, der Lavendelhonig aus Frankreich sowie der Eukalyptushonig aus Italien und der Thymianhonig aus Griechenland.

Speisen & Getränke mit Honig: Was ist besonders beliebt?

Honig zum FrühstückBei den Getränken mit Bio Honig erfreuen sich vor allem Milch und Tee der größten Beliebtheit. Andere Menschen lieben es, ihren Kaffee mit etwas „flüssigem Gold“ zu süßen. Aber auch Met (Honigwein) und Honigbier sowie unter Zusatz von Honig herstellte Liköre verzeichnen gute Verkaufszahlen.

Hochwertige Honige finden sich außerdem auf den Zutatenlisten in Backrezepten. Beispiele dafür liefern der fränkische Honig-Schicht-Kuchen und der Bienenstich sowie die in der Weihnachtszeit beliebten Honiglebkuchen. Der Klassiker schlechthin ist und bleibt das Honigbrötchen zum Frühstück. Wer stattdessen ein gutes Müsli als Frühstück bevorzugt, kann ebenfalls cremige oder flüssige Honigsorten als Süßungsmittel und Geschmacksgeber verwenden.

Fazit: Hochwertige Honige sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind ein schmackhafter Ersatz für Industriezucker und enthalten ausschließlich Inhaltsstoffe von „Mutter Natur“. Der Entzug von Teilen der Honigreserven schadet den professionell von Imkerinnen und Imkern betreuten Bienenvölkern nicht. Sie sorgen dafür, dass die Bienen samt Königinnen nicht darunter leiden müssen, dass die Menschen den Bio Honig als Nahrungsmittel so extrem lieben.