Honigernte wird einfach mit der optimalen Radialschleuder

Imkereibedarf Muhr
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Honigernte wird einfach mit der optimalen Radialschleuder - Honigernte wird einfach mit der optimalen Radialschleuder

Die Radialschleuder ist ein technisches Gerät, das in der Imkerei als unverzichtbar eingestuft wird. Es wäre nämlich extrem aufwändig, den Honig manuell aus den Waben zu entfernen. Deshalb kamen zuerst Handpressen aus Holz zum Einsatz. Spätestens seit der Verbreitung der hölzernen Rähmchen mit vorpräparierten Waben eigneten sie sich für die Honiggewinnung nicht mehr, weil genau diese Rähmchen samt Honigwaben beim Pressen komplett zerstört wurden. Die Verbreitung des Wissens zur Wirkung der Zentrifugalkraft (im Volksmund auch Fliehkraft genannt) machte in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Erfindung einer simplen Honigschleuder durch Franz von Hruschka möglich. Er widmete sich nach seiner Pensionierung im italienischen Dolo sehr intensiv der Imkerei. Allerdings ist der geringe Nutzerkomfort seiner damaligen Konstruktion mit den Vorteilen der modernen Radialschleuder überhaupt nicht vergleichbar.

Was zeichnet eine Radialschleuder als Honigschleuder aus?

Diese Art von Imkereizubehör arbeitet mit dem namensgebenden Prinzip der radialen Anordnung der Rähmchen. Das heißt, die eingehängten Rähmchen sehen bei der Betrachtung von oben aus wie die Speichen eines Rads. Eine solche Aufhängung sorgt dafür, dass im Vergleich zum Tangentialprinzip bei einem Schleudergang der Honig aus wesentlich mehr Rähmchen gewonnen werden kann. Die größten Modelle für die professionelle Imkerei bieten Platz für bis zu 80 Rähmchen. Das bedeutet, dass diese Art Honigschleuder in der Bienenzucht bei Imkern zum Einsatz kommen kann, die mehrere Hundert Völker in ihren Bienenwagen und Bienenkästen betreuen. Für die Hobbyimker stehen kleine und preiswerte Modelle mit einem Fassungsvermögen von 10 Rähmchen zur Verfügung.

Wie entfernt eine Radialschleuder den Honig aus den Waben?

Der Korb mit den eingehängten Rähmchen wird in eine Drehung versetzt. Nutzbar sind dabei verschiedene Antriebsarten. Sie reichen von der Handkurbel bei kleinen Modellen bis zum Elektroantrieb bei Varianten mit höherem Fassungsvermögen. Durch die Rotation entsteht die Zentrifugalkraft. Sie zieht den Honig auf die gleiche Weise nach außen wie die Wäscheschleuder das Wasser. Zudem entstehen Druckunterschiede zwischen den einzelnen Waben (Unterdruck in den bereits geleerten Waben). Der Honig folgt diesen beiden Kräften und wandert während des Schleudervorgangs von den Rähmchen zuerst an die Innenseiten der Auffangbehälter. Anschließend kommt die Schwerkraft zum Tragen. Dadurch sammelt sich der Honig am Boden des Behälters und kann von dort mit einer Ablaufvorrichtung umgefüllt werden. Ratsam ist stets der Griff zu einem Schrägbodenmodell mit einer möglichst tief verbauten Ablaufvorrichtung. Das hat den Vorteil, dass der Bottich nicht mit Muskelkraft angekippt werden muss, um die komplette Ausbeute aus der Honigschleuder zu gewinnen.

Sonderfall: Honigschleuder mit Radial- und Tangentialprinzip

Imkereien, die verschiedene Honigarten gewinnen möchten, sind mit solchen Kombischleudern besonders gut beraten. Der Grund dafür liegt klar auf der Hand. Reine Radialschleudern wurden für die Gewinnung von Honigsorten mit guter Fließfähigkeit entwickelt. Tangentialschleudern sind für die Honigernte bei zähflüssigen Sorten besser geeignet. Wer zur Kombischleuder greift, spart sich also die doppelte Investition für beide Arten der Honigschleuder. Diese Modelle arbeiten mit austauschbaren Einhängevorrichtungen. Zu beachten ist allerdings, dass die Anzahl der einhängbaren Rähmchen bei der Nutzung der Tangentialfunktion deutlich niedriger ist als bei der Verwendung des Korbes für die radiale Anordnung.

Was ist bei der Nutzung der Radialhonigschleuder zu beachten?

Grundsätzlich empfehlen sich bei der Radialschleuder mit Handkurbel nur Modelle, die eine Rückdruckbremse und einen Freilauf mitbringen. Bei der Radialschleuder mit Elektroantrieb ist der Griff zu Varianten ratsam, die eine individuelle Regelung der Geschwindigkeiten zulassen. Gut fließfähige Honigarten benötigen nur eine niedrige Drehgeschwindigkeit, während bei zähflüssigen Honigsorten eine höhere Rotationsgeschwindigkeit erforderlich ist. Auch das ist ein Argument für eine Ausstattung mit einem Kombimodell, denn mit der Geschwindigkeit der Rotation steigt bei der Radialschleuder die Gefahr von Rahmenbrüchen. Vor allem die zur Bottichinnenseite zeigenden Teile der Rähmchen sind gefährdet, weil auf sie die Zentrifugalkraft und die Masse des noch in weiter innen befindlichen Waben enthaltenen Honigs drückt. Dadurch potenziert sich die mechanische Beanspruchung beim Schleudervorgang. Deshalb sollten zähflüssige Honigarten zur Schonung der Rähmchen besser mit der Tangentialfunktion geerntet werden.

Welche Aspekte sind bei der Auswahl der Radialschleuder wichtig?

Wer sich eine sehr langlebige Honigschleuder wünscht, sollte zu Radialschleudern mit einem Bottich und Standfüßen aus Edelstahl greifen. Sie erweisen sich als sehr standsicher und bieten Pluspunkte bei der Reinigung und Wartung im Vergleich zu allen anderen Materialien. Honigschleudern werden lebensmittelechtem Kunststoff zwar preiswerter angeboten, sind aber mechanisch nicht so stark belastbar. Dieser Nachteil geht zu Lasten der Lebensdauer und erfordert nach einer kürzeren Nutzungsdauer eine Ersatzanschaffung. Deshalb lohnt sich der Griff zu einer etwas teureren und hochwertigeren Honigschleuder. Ihre Wertigkeit entscheidet nicht nur über den Nutzerkomfort, sondern hat außerdem Einfluss auf die erzielbare Honigqualität.

Welche weiteren Ansprüche muss eine Honigschleuder erfüllen?

Bei der Auswahl der Radialschleuder mit Elektroantrieb sollten Interessenten zwei Punkte nicht unbeachtet lassen. Sie kann nur dort zum Einsatz kommen, wo auch ein Stromanschluss zur Verfügung steht. Dieser Aspekt ist bei einer geplanten Verwendung in der mobilen Imkerei ein bedeutendes Entscheidungskriterium. Außerdem ist ein Blick auf die Energieeffizienz wichtig, damit die Stromkosten einen möglichst geringen Teil des mit der Honiggewinnung erzielten Gewinns „auffressen“. Bei den Kombischleudern sind Unterschiede bei den Verbrauchswerten abhängig von der genutzten Funktionsvariante normal. Der Grund dafür sind die höheren Drehzahlen beim Tangentialschleudern.

Auch der Aufbau der Einhängevorrichtungen sollte einer genaueren Prüfung unterzogen werden. Ideal sind Honigschleudern, die eine Verwendung unterschiedlicher Rahmengrößen zulassen. Dabei ist von Bedeutung, dass die maximalen Rahmengrößen bei den Kombischleudern abhängig von der Nutzungsart (Radialprinzip oder Tangentialbetrieb) Differenzen aufweisen. Bei vielen Modellen liegt die maximale Rahmenhöhe beim Radialschleudern bei 170 Millimetern und beim Tangentialschleudern bei 235 Millimetern.

Wie sieht es mit dem Platzbedarf der verschiedenen Honigschleudern aus?

Der Durchmesser der Auffangbehälter und der Aufbau der Einhängevorrichtungen bestimmen außerdem, welche maximale Breite die Rähmchen haben dürfen. Das heißt, der Platzbedarf fällt allein schon dadurch unterschiedlich aus. Hinzu kommt das Fassungsvermögen. Je mehr Rähmchen in einem Arbeitstag ausgeschleudert werden können, desto größer ist auch der Durchmesser des Auffangbehälters. Wer die Radialschleuder vor Ort im Bienenwagen verwenden möchte, sollte deshalb vorher genau ausmessen, für welches Modell der vorhandene Platz reicht.

Ihnen fehlt für Ihre Imkerei noch eine optimale Honigschleuder? Die Pluspunkte der Radialschleuder oder Kombischleuder haben Sie überzeugt, aber Sie möchten Fragen klären, die wir hier nicht beantwortet haben? Der Kundendienst unseres Fachhandels für Imkereizubehör hilft Ihnen gern weiter!